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A, 1996, 35mm, 12 min
Regie/Director: Lisl Ponger
SprecherInnen/Narrators: Adi Sitzmann, Le Dinhan, Katharina Beer,
Vamira Vazquez,
André Mavazo, Fred Wander, Ana Schey, Maria Förster, N. I. Amra
P., Ornella Goria |
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Eine Frau steht alleine an der Reling eines Passagierschiffes
und blickt in die blaue Ferne. Sie wird sich für uns erinnern;
an eine Ankunft in New York, an den Spaziergang eines jungen Paares
durch Chinatown, an die Hausboote in Shanghai und die aufgeregten
Kinder, die sich um die Besucherin mit der obskuren Bild-maschine
scharen. Unter diesen Bildern liegen ferne Reisetöne, und parallel
dazu entspinnt sich eine Montage verschiedenster Menschen, die
einmal unfreiwillig aus Wien weggingen oder irgendwann hier
ankamen (
).
Lisl Ponger erzeugt eine imaginäre Karte des zwanzigsten Jahrhunderts,
auf der sich Emigrationsgeschichten wie Dauerspuren eines abendländischen
Gedächtnisses eintragen. Die Bilder der aufmerksamen Vergnügungs-Reisenden
erweisen sich in ihrem Spannungsverhältnis zum Ton als postkoloniale
Ausflüge durch eben diese Länder, die zeitlich wie räumlich längst
kurzgeschlossen wurden. Nicht zuletzt die wunderschönen Leuchtschriften
Hotel Edison und Radio City erinnern an den Ursprung dieser
Form der Aneignung der Welt, an die Zeit der großen Expeditionen,
der Benjaminschen Schaufenster und Passagen, an die Zeit, als
technische Medien und Transportmittel die Wahrnehmung des modernen
Menschen grundlegend veränderten.
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