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An einem heißen Sommertag in New York lag ich mit meiner Videokamera
im Bett. Ich trug einen Body, der ein Loch zwischen den Beinen
hatte. Ich ging zum Fenster und erspähte einen Mann auf der Straße.
Er lief tief gebeugt über ein Notebook. Das war unsere Gemeinsamkeit:
Ich starrte in meinen Sucher, er starrte auf sein Display.
Nach exzessiver Werbefolter fand ich das Bild, das mich am stärksten
nervte, heraus. Es war ein nackter Babyarsch.
Bildmaterial aus der Fernsehwerbung, u. a. Werbespots für Babywindeln,
wurden abstrahiert und in einen neuen Kontext gebracht: der fiktiven
Begegnung von einem Mann und einer Frau. Am Ort ihres Treffens,
den Massenmedien, werden Gefühle mittels allgemeingültiger, austauschbarer
Bilder einer Massenverführung simuliert. Während der Mann auf
sein Display fixiert bleibt, die Frau sich im Sucher der Kamera
verliert, finden die zärtlichen Berührungen nur auf der Netzhaut
statt. |
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