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Pressemitteilung 2
 
 

 

Die 3. Werkleitz Biennale findet vom 3.- 6. September
unter dem Thema
subfiction statt


Alle zwei Jahre findet in der Gemeinde Tornitz / Werkleitz bei Magdeburg die Werkleitz Biennale statt. Sie ist neben ostranenie das inzwischen größte Festival für Kunst und Medien dieser Art in den neuen Bundesländern. Veranstalter ist das von der Werkleitz Gesellschaft getragene Zentrum für künstlerische Bildmedien Sachsen-Anhalt.

Unter dem Titel subfiction sind auf der diesjährigen Werkleitz Biennale 71 KünstlerInnen, FilmerInnen, VideomacherInnen und PerformerInnen aus fünfzehn Ländern mit 74 Arbeiten vertreten, die ihre Arbeiten in einem einzigartigen Spannungsverhältnis zwischen neuen Medien und ländlichem Umfeld präsentieren. Die Werkleitz Biennale reiht sich hinsichtlich der Zahl und Qualität ihrer TeilnehmerInnen in die Kategorie der größeren internationalen - meist städtischen - Medien- und Kunstfestivals ein. Als Besonderheit bietet sie ihren TeilnehmerInnen und BesucherInnen mit den Saaledörfern Werkleitz und Tornitz einige der ungewöhnlichsten Standorte, inmitten des neuen Bundeslandes Sachsen-Anhalt.

Neben der Werkleitz Biennale ist die Werkleitz Gesellschaft auch Mitveranstalter des Internationalen Forums Elektronischer Medien ostranenie an der Stiftung Bauhaus Dessau, das alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Festival in Werkleitz stattfindet. ostranenie führt Produzenten, Spezialisten und Interessenten aus dem Medien- und Kunstbereich seit etlichen Jahren zusammen und läßt verschiedene Formen erfolgreicher Zusammenarbeit entstehen. Im Geist einer multidisziplinären Auseinandersetzung stellt auch die diesjährige Biennale aktuelle und weitreichende Fragen an die künstlerischen Bildmedien, ihre Produzenten und Rezipienten. Unter dem Titel subfiction wird nach Hintergründen und Untergründen, nach dem Verhältnis und den Differenzen von Haupt- und Nebensträngen medialer und gesellschaftlicher Fiktionen gefahndet.

Als Kuratoren für die 3. Werkleitz Biennale wurden eingeladen:

  • der Kunstwissenschaftler Holger Kube Ventura vom Kasseler Kunstverein für den Bereich Bildende Kunst / Ausstellung,
  • der an der Kunsthochschule Leipzig lehrende Medienkünstler Joachim Blank für den Bereich Internet,
  • Volker Schreiner, Videokünstler von der Braunschweiger Hochschule für Bildende Künste, und Gerhard Wissner vom Kasseler Filmladen e.V., Veranstalter des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes, für den Bereich Video / Screening,
  • die Sektion Film vertritt Thomas Korschil, Filmemacher und Autor, außerdem Mitarbeiter der österreichischen Medienkunstinstitution ”Sixpack“,
  • Boris Nieslony, Performance-Experte und Initiator des größten Performancearchivs in Europa, für den Bereich Perfomance.

Die Kuratoren verbinden die Arbeiten der KünstlerInnen in unterschiedlicher Intensität mit den besonderen lokalen Bedingungen der ländlichen Saale-Gemeinde. Die Ausstellung der Bildenden Kunst nimmt mit einigen Arbeiten direkt Bezug auf die zu Auseinandersetzungen reizenden Ausstellungsorte, wie z. B. der Anreisebahnhof Calbe-Ost, die Kirchen von Werkleitz und Tornitz oder die alte Werkleitzer Turnhalle. Außergewöhnlich ist die Auswahl und damit auch die Konfrontation innerhalb der Ausstellung: Neben den Arbeiten international renommierter KünstlerInnen werden nicht weniger originelle und interessante Arbeiten junger KünstlerInnen gezeigt. Zu sehen sein werden sowohl Malerei, Installationen und Objekte als auch projektbezogene Arbeiten, die sich teilweise explizit auf die konkrete topografische und soziale Situation vor Ort beziehen.

Der belgische Künstler Wim Devoye wird zwei Schweine - eines davon mit Tätowierungen versehen - in den Hof eines alten Gutes bringen, wo diese einen quasi idealen Lebensraum vorfinden, der weit von Massentierhaltung entfernt ist. Dennoch lösen die von Menschenhand in die Haut des Schweines gezeichneten Bilder Irritationen aus (FOTO).

Die Beiträge im Bereich Internet wurden unter der künstlerischen Leitung des documenta X - Teilnehmers Joachim Blank ausgewählt; er wird diese Beiträge während der Biennale gemeinsam mit den KünstlerInnen selbst präsentieren. In den Internetarbeiten findet eine kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Überwachung durch Live-Kameras im Netz oder Computerviren statt, ebenso wird die zunehmende Kommerzialisierung des Internets thematisiert.

Der konzeptionelle Ansatz des Festivals besteht darin, ältere und neueste Arbeiten miteinander zu konfrontieren. Dies läßt sich auch bei den Vorführungen im Bereich Video / Screening und Film nachvollziehen. Die Filme sind zudem in eine thematische Ordnung mit Rubriken wie ”Rekonstruierte Geschichte“ und ”Dialektik des Begehrens“ eingefaßt. Es werden neben international bekannten Künstlern wie Bill Viola (USA) und Johan Grimonprez (Belgien), ebenfalls auf der documenta X vertreten, selbstredend jüngere Experimente mit den Medien Video und Film gezeigt. Beispielsweise präsentieren die britischen Künstler Paul Harrison und John Wood ihre Videoarbeiten, die sich mit dem Verhältnis von Figur und Raum beschäftigen (FOTO).

Die Performances schließlich werden hauptsächlich im Außenbereich stattfinden und den lokalen Kontext noch einmal aufgreifen, indem sie zuweilen spontan auf die Umgebung reagieren. So konnte beispielsweise der aus Singapur stammende Performer Lee Wen für eine Aktion gewonnen werden.

Zum Festival erscheint ein Katalog. Der erste Band ist den Bereichen Video, Film und Internet gewidmet und wird bereits zu Beginn der Biennale vorliegen. Der zweite Band wird eine theoretische und fotografische Dokumentation der Ausstellung und der Performances beinhalten und nach Ende des Festivals erscheinen.

subfiction wird gefördert vom Kultusministerium Sachsen-Anhalt / Regierungspräsidium Halle, der Stiftung Kulturfonds, der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt und der Energieversorgung Magdeburg. Den Gemeindeverwaltungen Barby und Tornitz/Werkleitz wird für die freundliche Unterstützung gedankt.



Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unsere Presseabteilung:

(inter)nationale Presse: Elke Grützmacher, Tel. + Fax: 0561 / 773904, e-mail: presse@werkleitz.de

regionale Presse: Gero Hirschelmann, Tel.: 0345 / 5210421 oder 0177 / 7706084,
Fax: 0345 / 3889516, e-mail: gero.hirschelmann@werkleitz.de

oder an die Festivalleitung: Peter Zorn (pz@werkleitz.de) und Uwe Büchler (ub@werkleitz.de)
Tel.: 039298 / 675-0, Fax: 039298 / 675-55



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